Während einige Teams bereits vergangenes Wochenende in die neue Saison starteten, trafen mit Tuspo Nürnberg und der HG Zirndorf zwei Gegner aufeinander, für die die Partie eine Standortbestimmung werden sollte. Zwei Mannschaften, die zwar weit entfernt sind von ihrer Zeit als Bundesligisten, doch beide den Anspruch haben, entweder die Klasse in der Bezirksoberliga zu halten, oder wie die Gäste aus Zirndorf, bei denen es gern auch weit nach oben gehen darf.
Trotz dieser unterschiedlichen Ansprüche gestaltete sich die Startphase der Partie durchaus ausgeglichen. Zirndorf kam mehrfach über den wuchtigen Keppeler zu Treffern, Tuspo konnte gefällig über die Außen Joveski und Wahl nach- oder auch vorlegen.
Nach einer knappen viertel Stunde dann jedoch die vermeintlich entscheidende Phase des Spiels. Von 6:5 entwickelte sich der Spielstand zunächst auf 6:8 und dann auf 7:11. Nur ein Tor in 10 Minuten durch die Gastgeber ermöglichte es Zirndorf die Oberhand in der Partie zu erlangen. Die Gäste spielten kontinuierlich, meist fehlerfreie Angriffe, während sich bei Tuspo zwei, drei technische Fehler oder Fehlwürfe zu viel im Angriff einschlichen. So konnte sich der Favorit vor der Pause ein erstes Polster erarbeiten, bevor es beim Spielstand von 9:13 in die Kabinen ging.
Die zweite Hälfte glich dann sehr der ersten Halbzeit. Erneut zeigte Aufsteiger Tuspo, dass sie zu Recht in der Bezirksoberliga spielen. Torerfolge über die rechte Seite durch Simon aus dem rechten Rückraum und erneut Wahl, mit einem wunderbaren Heber, ließen den Tuspo hoffen. Doch Zirndorf hielt dagegen und machte klar, dass die Trauben in der Bezirksoberliga doch einen Tick höher hängen, als eine Liga niedriger. So stand ein ernüchternder Sieben-Tore-Rückstand nach 45 Minuten auf der Anzeigentafel. Trainer Schoch zog seine letzte Karte und nahm eine Auszeit, um nochmal alle Reserven bei seinen Männern hervorzurufen, immerhin waren noch 15 Minuten Zeit, die Partie zu drehen. Doch erst weitere drei Minuten später gelang den Hausherren nach erneuten zehn Minuten ohne Tor der 16. Treffer. Mit dieser Sechs-Tore-Hypothek ging es in die Schlussphase, die trotz doppelter Überzahl für Tuspo Nürnberg nicht mehr als etwas Ergebnisverbesserung bereithielt.
Unterm Strich steht eine Auftaktpartie, die für beide Teams die gewünschte Standortbestimmung darstellte. Beide zwar weit entfernt von Bundesliga-Zeiten, aber beide durchaus mit sehr solider BOL-Hausmannskost. Der kleine, aber feine Unterschied am Ende war die Konstanz in der Performance. Eine Hand voll Nachlässigkeiten auf Seiten der Gastgeber ebneten den Weg für Zirndorf, die Punkte zu entführen.
Tuspo derweil sollte sich nicht zu lange grämen und sich auf die eigenen Stärken besinnen. Kommendes Wochenende können diese wertvolle Grundlage dafür sein, um die Punkte wieder zurückzuholen. Das erste Auswärtsspiel der Saison führt sie ebenfalls in Richtung Zirndorf, zum Mitaufsteiger aus Altenberg.
