Sonntagsausflug zum TSV 2000 Rothenburg kostet Tuspo nicht nur Parkgebühren, sondern am Ende auch zwei Punkte.
Mit vollem Kader, aber ohne Kapitän Wahl, Routinier Braun und ohne Coach Majcen, fuhr Tuspo mit dem klaren Auftrag nach Rothenburg den zweiten Saisonsieg einzufahren.
Zu Beginn musste Tuspo erstmal einem Rückstand hinterherlaufen, allerdings war man trotzdem recht gut ins Spiel gekommen und konnte stets am Gastgeber mit ein zwei Toren dranbleiben. Ab Minute sieben hatte man das Spiel auf einen Gleichstand gebracht (4:4). In den folgenden Minuten schenkten sich beide Mannschaften nicht viel, trotzdem konnte Tuspo Stück für Stück das Spiel an sich reißen und schaffte es schließlich nach zehn Minuten auch bleibend in Führung zu gehen. Mit einer konzentrierten Abwehrleistung, Paraden von Torwart Domi Thews sowie souveränen Abschlüssen von Flügelflitzer Josef Joveski bestimmten die Nürnberg eine lange Phase der ersten Halbzeit, was in der 25. Minute zu einem 11:16 führte.
Bis hierher war es ein guter Job der Tuspo Männer und man hatte eine souveräne Führung zur Halbzeit im Blick. Doch dann folgte eine Wende, die im Nachhinein vielleicht den Knackpunkt darstellt.
Tuspo handelt sich innerhalb weniger Sekunden eine doppelte Unterzahl ein, wodurch in der Defensive erstmal kaum Gegenwehr zu bieten war. Zusätzlich schenkte man dem TSV in dieser Phase durch eine hektische Offensive mit überhasteten Abschlüssen und technischen Fehlern zu oft den Ball. Dadurch stand man zwei Minuten später nicht nur mit einer zwei Tore Führung da, sondern brachte den Gastgeber pünktlich zur Halbzeit zurück ins Spiel (16:18).
Zurück aus der Kabine wollte Tuspo den Aufschwung des TSV abwenden und mit einer erneuten dominanten Phase die Punkte in Sicherheit bringen. Doch diese Phase war in weiter Ferne. Innerhalb der ersten sechs Minuten, konnte man keinen Treffer erzielen, holte die nächste Zeitstrafe und gab letztlich die Führung somit aus der Hand.
Bis zur zehn Minuten vor Schluss gingen die Teams abwechselnd in Führung und glichen direkt wieder aus. Mit der Zeit standen die Nürnberger zu nervös und unkoordiniert auf dem Feld. Die Tuspo Abwehr führte zeitweise entweder zu einem 7m oder einer Zeitstrafe, was enorm Kräfte zehrend war und letztlich einige unkonzentrierte Aktionen im Angriff zur Folge hatte. Zwar konnte Rothenburg in den letzten zehn Minuten lediglich zwei Tore erzielen, allerdings galt das auch für Tuspo. Somit hatte man zwar die Gelegenheit, dieses Spiel zum Schluss zu drehen, gab aber selber die Chance aus der Hand.
Insgesamt war es in der ersten Hälfte ein körperliches, aber alles andere als unfaires oder grobes Aufeinandertreffen im Abstiegskampf. Die zweite Halbzeit wurde allerdings von Minute zu Minute hitziger und fahriger. Dieser Verlauf ist nicht zuletzt auf die Linie der Unparteiischen zurückzuführen, welche an diesem Tag mehr einem Wellengang bei Windstärke acht, als einer Gerade gleichkam. Vielleicht hat aber auch mittlerweile die Black-Week den Weg vom Einzelhandel in den Amateursport geschafft – immerhin wurden am Sonntag 7m Pfiffe zum Schnäppchenpreis verteilt. Sicherlich ist dieser Einfluss aufs Spiel aber nicht für die Niederlage verantwortlich.
Also lässt man selbst verschuldet eine große Chance ungenutzt, Abstand zu den Abstiegsrängen aufbauen zu können und begibt sich im Gegenzug mitten rein.
Dass es nach so einem Spiel auch mal laut in der Kabine wird, zeigt, dass Resignation für Tuspo nicht infrage kommt! Jeder ist sich bewusst, die Fehler liegen im eigenen Spiel und zum Glück ist das der Punkt, den man selbst in der Hand hat!
Eine Reaktion ist bereits am kommenden Spieltag notwendig, wenn man am 07.12.24 zu Hause gegen die SpVgg Mögeldorf 2000 vor dem nächsten Kellerduell steht.
Korbi Kolumna