Beim ersten „echten“ Auswärtsspiel der Saison forderte die junge und ambitionierte Zweitvertretung des TSV Wendelstein die Mannen aus der Noris. Die Wendelsteiner konnten beim Heimspiel nicht wie in den Partien zuvor auf einige Spieler aus ihrer ersten Mannschaft zurückgreifen, waren aber dennoch quantitativ gut aufgestellt. Das Trainergespann Majcen/Schoch konnte derweil erstmals in der Saison den Spielberichtsbogen voll ausschöpfen und kam mit 16 Mann nach Wendelstein.
Dass sich der Tabellenführer nach dem Überraschungserfolg gegen Bezirksoberliga-Absteiger Altenberg am vergangenen Spieltag auch gegen den Tuspo einiges ausrechnete, war von Beginn an zu spüren. Anfangs spielte das Team von Coach Brock mutigen Handball und konnte so acht Minuten lang eine Führung aufrechterhalten. Doch mit zunehmender Spieldauer schlichen sich immer mehr Fehler bei den jungen Handballern ein. Ab hier übernahmen die Gäste die Partie. Mit der Kontinuität der sichtlich erfahreneren Tuspo Truppe konnte Wendelstein allein mit Mut nicht mehr Schritt halten.
Auffällig bei den Nürnbergern war allen voran Spielmacher Fleischmann, der hinten mit cleverer Abwehrarbeit und vorne mit der notwendigen Tiefe das Spiel maßgeblich beeinflusste. Beeindruckend war zudem der Schlusspunkt der ersten Hälfte. Kapitän Wahl netzte einen Wimpernschlag vor der Pausensirene zum 11:17 für die Gäste. Dieser Buzzerbeater versetzte den Gastgebern einen merklichen Tiefschlag, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten.
Zwar erinnerte sich Wendelstein nur zu gut, was ihnen am letzten Spieltag gelang, als sie einen 10 Tore Rückstand in den letzten 20 Minuten in Altenberg zu drehen vermochten. Doch bei diesen Träumereien wollte der Tuspo so gar nicht mitspielen. Statt Aufholjagd stellten die Gäste auf Plus 12 Tore Differenz 10 Minuten vor dem Ende.
Das mitgereiste Publikum war ob des Spielstands aus dem Häuschen und konnte nur mit ausreichend Abendbrei ruhig gestellt werden.
Womöglich hätten auch für die Spieler des Tuspo ein, zwei Löffel davon gutgetan, mussten einige Heißblüter noch 2 Minuten Strafen hinnehmen. Dies führte dazu, dass sich trotz der deutlichen Überlegenheit des Tuspo ein einigermaßen glimpfliches Endergebnis für die Wendelsteiner einstellte.
Tuspo Nürnberg darf sich am Ende über einen 27:36 Auswärtserfolg und die Tabellenführung freuen. Jedoch sind sich alle Beteiligten klar, dass dies nur eine Momentaufnahme darstellt. Schon kommenden Samstag kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem TSV Weißenburg, gegen den die Nürnberger beim letzten Duell eine Niederlage hinnehmen mussten. Um weiter die Erfolgswelle zu reiten, sollen diesmal zwei Punkte in Nürnberg bleiben.