Bittere Pille im Abstiegskampf | Spielbericht Spieltag 11

Nächster Crunchtime-Knockout stürzt Tuspo Nürnberg in ein quälendes Déjà-vu und lässt den Aufsteiger nach der 25:26 Niederlage gegen Altenberg auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschen.

Nach dem schier unglaublichen Spielausgang vergangene Woche gegen die HG Zirndorf, als den Tuspo-Handballern ein sicherer Überraschungscoup in den letzten Minuten des Spiels förmlich aus den Händen glitt, konnte sich niemand eine Steigerung dieses Wahnsinns vorstellen. Doch Tuspo Nürnberg setzt in dieser Saison wohl zumindest in der Disziplin Wahnsinn stets neue Maßstäbe.

Wurden die knappen Partien gegen Wendelstein und Rothenburg im späteren Verlauf der zweiten Halbzeit noch unglücklich verloren, gingen die Spiele gegen Mögeldorf und Zirndorf mit schier unglaublichen Wendungen in den letzten fünf Minuten auch aufgrund viel eigenem Unvermögen in die Binsen. In der fünften Folge der Tuspo-Drama-Serie geht es nun um eine Mannschaft aus Altenberg, die es fertigbrachte, die gesamte Partie über nicht ein einziges Mal in Führung zu liegen und dennoch die Punkte mitzunehmen. Frei nach der alten Yoda Weisheit: „Nur ein einziges scheiß Mal du führen musst: Nach dem Schlusspfiff“.

Tuspo Nürnberg hingegen spielte eine äußerst konstante erste Halbzeit, setzte sich schnell auf 3:0 ab und konnte diese Führung vor allem aufgrund ihres überragend aufgelegten Keepers Thomas Zäller kontinuierlich aufrecht erhalten.

Die zweite Halbzeit wurde konzentriert fortgeführt. Nach 45 Minuten stand eine Sieben-Tore-Führung auf der Anzeigentafel. Der Gegner aus Altenberg war weder defensiv in der Lage die Angriffe des Tuspo effektiv aufzuhalten, noch gelang es den Gästen ein strukturiertes Angriffsspiel aufzubauen. Selbst eine Zwei-Mann-Unterzahl-Situation konnte der Tuspo für sich nutzen, um die Führung weiter zu stabilisieren. Die mitgereisten Fans aus der Westvorstadt zog es bereits auf ein letztes Bier vor dem Gehen an den Getränkeverkauf. Die Messe war gelesen, wenigstens schmeckte das Nürnberger Bier. Schluck eins: 22:15, Schluck zwei 22:16, Schluck drei 22:17, Schluck vier 22:18, Schluck fünf 22:19, Schluck sechs 22:20, Schluck sieben 22:21, Schluck acht 22:22.

Während der verdutzte Zuseher noch nicht mal seine Halbe geleert hatte, mussten die Tuspo Anhänger in sieben Minuten mit ansehen, was keiner hatte kommen sehen: Die Gastgeber warfen ihre Führung weg – und das im ganz großen Stil und mit einer Vielfalt der Extraklasse! Dem Variantenreichtum der Fehler waren keine Grenzen gesetzt. Derweil wussten die Altenberger nicht wirklich wie ihnen geschah. Mehr oder weniger ohne eigenes Zutun führte sie der gütige Gastgeber wieder auf den rechten Weg. Passte ihnen die Bälle in den eigenen Gegenstoß, verwarf klarste Torchancen, überlies bei Abprallern den Angreifern den Vortritt für den Nachwurf und blockte die Bälle, welche sonst wohl eher im Seitenaus gelandet wären, wenn nötig unhaltbar für die eigenen Keeper selbst ins Tor.

Das Spiel war allein wegen diesen unglaublichen sieben Minuten schon ein Kassenschlager in jedem Comedy-Kino mit extrem schwarzen Humor. Aber die Regie versprach Drama, also sollte es auch ein Drama werden – für Tuspo Nürnberg.

Mit 25:25 ging es in die letzte Minute. Ballbesitz bei der Heimmannschaft. Ein Foul an Tuspo-Kreisläufer Gall 15 Sekunden vor Schluss. Siebenmeter für die Gastgeber. Zwei Punkte sicher? Nicht mit Tuspo! Ein Punkt zumindest? Why so serious? Zwei Sekunden vor Ende wirft der Altenberger Michael Dobiasch das Tor zur ersten Führung der Gäste.

Zurück bleibt nichts als Ratlosigkeit bei Spielern, Trainern und der Anhängerschaft des Tuspo Nürnberg. Wie konnte das passieren? Wie soll es nun weitergehen?

Beides werden die Handballer um Trainergespann Majcen/Schoch nur schwer in Worte fassen können. Deshalb bleibt nur eines: Taten statt Worte, um möglichst viele der verbleibenden 18 Punkte zu holen. Den Bock umzustoßen, erscheint aktuell ein Ding der Unmöglichkeit. Doch wenn Tuspo etwas kann, dann Unmögliches. Nur die Richtung des Unmöglichen müssen sie dabei korrigieren.

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