Abstieg besiegelt | Spielbericht vs. TSV 2000 Rothenburg

Abstiegsshowdown in der Bezirksoberliga Mittelfranken: Tuspo Nürnberg muss nach der Niederlage gegen den TSV Rothenburg II die Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga Mittelfranken begraben.

Vor allem für die Gastgeber des Tuspo Nürnberg war es ein „Do-or-die-Spiel“, denn bei einer Niederlage gegen den direkten Tabellennachbarn Rothenburg in der heimischen Geschwister-Scholl-Halle ist der Rückstand auf das rettende Ufer mit sieben Punkten zu groß, um ihn in den drei verbleibenden Partien noch aufholen zu können.

Der Startphase des Spiels merkte man an, dass sich beide Mannschaften der Bedeutung der Partie bewusst waren. Dies zeigte sich jedoch nicht in besonders konzentrierter Spielweise, sondern in großer Nervosität auf beiden Seiten. Der Spielstand von 2:5 nach 12 Minuten drückt in Zahlen aus, was sich auf dem Spielfeld abspielte: Fehlwürfe vorne, Abspielfehler im Aufbau, mangelhafter Rückzug, da man gedanklich noch der vergebenen Chance nachtrauert und immer wieder Lücken im Defensivverbund. Die Liste an Unzulänglichkeiten war lang. Rothenburg komplettierte die Vorstellung, indem sie Gegenstöße oder sonstige freien Würfe schusselig vergaben – wahnwitziges Highlight: ein Siebenmeter, der gar nicht erst in Richtung Tuspo Tor ging.

Zu der fahrigen Partie trug dann auch noch das Schiedsrichtergespann seinen Teil bei: In Minute 23 stellten sie Sebastian Wick mit einer roten Karte vom Feld. Just in einer Phase, wo Tuspo etwas besseren Zugriff bekam und die Partie insgesamt an Qualität gewann. Zwei Minuten Zeitstrafe wäre hier wohl die passende Sanktion gewesen. Die rote Karte überzogen und für den sowieso schon ausgedünnten Rückraum der Nürnberger ein herber Schlag. Kurzfristig sollte sich das Fehlen eines weiteren Spielers noch nicht bemerkbar machen – mit 11:12 ging es nahezu ausgeglichen in die Kabine –, aber die fehlenden Körner waren sicher ein Grund, weshalb die Gastgeber in der zweiten Halbzeit den Turnaround nicht mehr vollziehen konnten.

Ausgeglichen startete dann auch der zweite Durchgang. Die Mannen des Trainergespanns Majcen/Schoch zeigten, dass sie mindestens auf Augenhöhe agierten und beide Teams legten an Konstanz in den Aktionen zu. Wiederkehrende Nachlässigkeiten in der Defensive des Tuspo Mitte der zweiten Halbzeit ermöglichten es dann den Gästen aus Rothenburg einen kleinen Vorsprung herauszuspielen. Nach 45 Minuten stand eine Drei-Tore-Führung auf der Anzeigetafel. Tuspo Nürnberg war der Wille nicht abzusprechen, aber mangelhafte Chancenauswertung und Ungenauigkeiten im Gegenstoßspiel der Gastgeber erlaubten es den Rothenburgern Ihrerseits ebenfalls wieder nachlässiger zu agieren. Immer wieder Fehlwürfe, Passfehler und Abstimmungsprobleme auf Seiten der Gäste luden die Nürnberger regelrecht ein, die Partie doch noch zu wenden und die so wichtigen Punkte für die Chance auf den Klassenerhalt zu erkämpfen.

Fünf Minuten vor Ende, selbst zwei Minuten vor Schlusspfiff, der Heimsieg war noch möglich. Aber am Ende scheiterte Tuspo einmal mehr an sich selbst und die Rothenburger nahmen die Punkte und den damit gesicherten Klassenerhalt gerne aus Nürnberg mit. Für Tuspo Nürnberg steht damit der Abstieg in die Bezirksliga fest und lässt alle Anhänger nach dieser Partie gegen Rothenburg mit dem Gefühl zurück, das sinnbildlich für die gesamte Saison steht: Es war mehr drin! Doch viele knappe Niederlagen auch gegen starke Konkurrenten aus der Bezirksoberliga bringen letztlich zwar den Respekt vieler Gegner ein, jedoch nicht die nötigen Punkte, um die Klasse zu halten.